Wildbienen

Über die Wildbienen:

Weltweit gibt es schätzungsweise über 20´000 Bienen-Arten, tatsächlich aber dürfte diese Zahl noch viel höher liegen, davon sind sieben Arten Honigbienen. In der Schweiz kennen wir über 620 Arten und davon eine Honigbiene. Der Begriff Wildbiene umfasst sämtliche Bienenarten mit Ausnahme der Honigbiene und bezeichnet somit nicht eine Urform oder Charaktereigenschaft. Wildbienen werden auch Solitärbienen genannt, da sie größtenteils nicht in Gemeinschaften leben wie die Honigbiene, sonder einsiedlerisch. Die Honigbiene ist die einzige Biene welche von den Menschen zur Nutzung von Honig und anderen Bienenprodukten domestiziert wurde und gilt somit als Nutztier.

In der Schweiz sind rund 45% der Wildbienen vom Aussterben bedroht. Dafür gibt es unzählige vom Menschen verursachte Gründe: Da die Umweltbelastung zusehends steigt, mangelt es an Nistplätzen und Futterpflanzen. Den Wildbienen wird durch die Versiegelung des Bodens (Teer, Beton usw.), der geringen Pflanzenvielfalt in den Gärten und den kurz und grün gehaltenen Rasenflächen der Lebensraum entzogen.

Wildbienen spielen eine zentrale Rolle im Naturhaushalt und sind für das lokale und auch globale Ökosystem sehr wichtig. Insbesondere durch ihre Bestäubungstätigkeit. Viele Wildbienenarten besuchen beim Pollensammeln ein breites Spektrum an Blüten, andere sind auf bestimmte Pflanzengruppen spezialisiert. Dank ihrer großen Vielfalt an Arten und je nach geografischer Region, Landschaftstyp, Wetterbedingungen oder Blütenbau sind Wildbienen im Vergleich zur Honigbiene oftmals effizientere oder gar die alleinigen Bestäuber bestimmter Blütenpflanzen.

Wildbienen besitzen einen Wehrstachel, welchen sie aber nur im äußersten Notfall benutzen. Sie verteidigen ihr Nest nicht, da sie ihr Leben nicht vorzeitig opfern wollen und dadurch die Möglichkeit verlieren sich Fortzupflanzen und weil sie als einzelne Biene oftmals keine Chance gegen einen größeren Gegner haben.

Wildbienenarten in der Schweiz:

Wildbienenarten sind oft nicht einfach zu bestimmen. Die Unterscheidungsmerkmale sind nicht leicht zu erkennen. Die Zuordnung ist oftmals nur auf Grund kleinster versteckter Merkmale möglich. Je nach Art kann die Größe von zwei mm bis zu drei cm schwanken. Einige Arten sind pelzig behaart, andere fast nackt. Auch in der Färbung und in der Zeichnung sind große Unterschiede festzustellen. Man findet schwarze, graue, bräunliche, rötliche, weiß gefleckte, grünlich schimmernde oder gelbe Färbungen.

Die verschiedenen Wildbienenarten welche alle zu der Familie der Apidae gehören werden in sieben Unterfamilien eingeordnet:

– Seidenbienen (Colletinae)

– Sandbienen (Andreninae)

– Furchen- oder Schmalbienen (Halictinae)

– Sägehorn- oder Hosenbienen (Melittinae)

– Mörtel- oder Blattschneiderbienen (Megachilinae)

– Pelzbienen (Anthophorinae)

– Echte Bienen (Apinae)

Nistplätze von Wildbienen:

So unterschiedlich die Wildbienenarten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Nistplätze und deren Baumaterial. Etwa 50% nisten am Boden. Die Bienen bauen ihre Nester selbst oder benutzen bereits vorhandene Hohlräume. So nisten sie in morschem Holz, Substraten aus Lehm oder Sand, leeren Schneckenhäuschen, Pflanzenstängeln und Hohlräumen zwischen Steinen, Zweigen, Stämmen oder Felsen. Ebenso wie in Totholz, Fensterrahmen, Mauerfugen und Gartenzäunen.

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Unterstützung von Wildbienen:

Durch eine gezielte Gartenbepflanzung und Gestaltung können Lebensräume und Nistplätze für Wildbienen geschaffen werden.

Hilfreich für sie ist es einheimische Pflanzen und bestimmte Pflanzenarten, so zum Beispiel früh blühende Blumen, anzupflanzen und auf eine andauernde Blütenfolge zu achten um ihr Nahrungsangebot zu unterstützen.

Durch sehr einfache bauliche Maßnahmen, wie etwa durch das liegen lassen von Totholz im Garten und das anlegen von sandigen Böschungen können die Wildbienen bei der Suche nach geeigneten Nistplätzen unterstützt werden.

Es könne dafür aber auch Bambusrohre, angebohrte Holzstücke oder Pfähle aufgestellt werden oder sogenannten Bienenhotels gebaut werden.

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