Am Mittwoch den 8. September fand ein Gesundheitstag in Reigoldswil im Amriza Pflanzenatelier von Jenny Stuber und Reto Gabriel statt. Organisiert wurde der Gesundheitstag von der Kontaktstelle für Arbeitslose. Die Kontaktstelle für Arbeitslose organisiert einmal im Monat einen solchen gemeinsamen Ausflug zu einem Thema, an dem alle Interessierten gratis teilnehmen können. Im Folgenden berichte ich über meine Erfahrungen:
Frühmorgens traf sich eine Gruppe beim Bahnhof SBB, um gemeinsam Richtung Reigoldswil aufzubrechen. Ich hatte mich im Vorfeld gefragt: Was ist ein Gesundheitstag? Gehen wir gemeinsam zum Arzt? Oder wird über gesundheitliche Beschwerden geredet und beraten? Nein, ein Gesundheitstag ist unbeschwert und freudig – es geht darum, einen Ausflug in die Natur zu machen, sich auszutauschen und kennen zu lernen.
Also waren alle motiviert und pünktlich beim Bahnhof SBB. Mit Zug und Bus fuhren wir nach Reigoldswil. Nach einem kurzen aber steilen Aufstieg sind wir beim Neumatt Kräuterhof «Amriza» angekommen. Ein idyllisches Paradies im Baselland.
Auf dem Kräuterhof mit eigener Pflanzendestillerie werden die Felder nach den Prinzipien der biodynamischen und regenerativen Landwirtschaft bewirtschaftet; die Ernte mittels Wasserdampfdestillation zu edlen Hydrolaten und ätherischen Ölen verarbeitet. Im hofeigenen Labor wird aus den Kräutern hochwertige Naturkosmetik hergestellt. Ihr Anspruch: Die Produkte sollen für Mensch und Umwelt gesund sein.
Das wollten wir selber erfahren.
Die Sonne hiess uns willkommen und auch von Jenny Stuber und Reto Gabriel den Betreiber:innen wurden wir herzlich begrüsst.
Nach einer sehr fundierten und spannenden Einleitung ins Thema Destillation und Kräuter, fiel der Startschuss. Die Gruppe – wir waren 14 Menschen – wurde unterteilt in Feuer-, Wasser- und Kräutergruppe.
Die Feuergruppe war dafür zuständig, den Ofen einzuheizen, um die Destille zum kochen zu bringen, die Wasserguppe sorgte dafür, dass der Wasserdampf gekühlt und kondensiert wird und die Kräutergruppe machte sich daran, den Rohstoff zu sammeln: Kamillen
Destillieren ist ein Trennungsprozess, um verdampfbare Flüssigkeiten wie zum Beispiel Alkohol oder ätherische Öle zu gewinnen. Bei dem Verfahren wird in einem geschlossenen Behälter ein Ausgangsgemisch (in unserem Fall Kamilen und Wasser) erhitzt. Dadurch lösen sich Wirkstoffe und ätherische Öle, die durch den Wasserdampf aufgenommen und transportiert werden. Der Wasserdampf wird danach wieder gekühlt und aufgefangen. Bekannt ist dieses Verfahren vor allem bei der Alkoholgewinnung.
Nach etwa 2 Stunden bekamen wir den «Kuss» der Destille – es begann nach Kamille (mit einer Note Apfel) zu riechen. Beim ersten Tropfen wurde mit einem Glas Wasser angestossen – das gehört sich so.
Dann mussten wir uns ein Mittagessen lang gedulden bis etwa 2 Liter destilliertes Hydrolat aus der Destille getropft waren. Das war eine milchige Flüssigkeit mit wunderschönen Blauen Tropfen – den ätherischen Ölen – die sich gelöst hatten.
Parallel dazu haben wir noch einen Salat zubereitet. Und zwar nicht einfach einen 0815- Salat. Es wurden im Garten verschiede Kräuter gesammelt, etwas Salat und diesen haben dann gemeinschaftlich verspeisen.
In einem weiteren Input von Jenny Studer lernten wir, wie wir aus dem Hydrolat eine Lotion herstellen konnten und was eine Lotion überhaupt ist.
Emulgator, Kakaobutter, Ölessenzen und natürlich das Hydrolat wurden abgewogen, erwärmt und zusammengemixt. Entstanden ist eine Kamillenlotion für Körper und Geist.
Ein sehr schöner Ausflug.
Mehr Infos zum Kräuterhof: www.amriza.ch
Mehr Infos zu den Gesundheitstagen: www.kstbasel.ch/gesundheitstage
Mehr Infos zur Kontaktstelle für Arbeitslose: www.kstbasel.ch