Ätherisches Lavendelöl Destillieren im Plauschgarten

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Als die üppigen Lavendelpflanzen im Plauschgarten in Vollblüte waren, haben wir mit einer kleinen Kupferdestille selber ätherisches Lavendelöl hergestellt.

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Lavendel wirkt beruhigend aber auch klärend und erfrischend. Wie alle ätherischen Öle wirkt Lavendel antibakteriell, antiviral und pilzwidrig. Das Lavendel-Öl ist nicht reizend, wie andere atherische Öle und kann unverdünnt direkt auf die Haut aufgetragen werden. So ist es ein gutes Mittel bei Verbrennungen.

Bei der Wasserdampfdestillation wird Wasser durch die Pflanzenteile hindurch verdampft, wo es das flüchtige ätherische Öl mitnimmt und beim abkühlen zusammen Kondensiert. Das ätherische Öl schwimmt dann über dem kondensierten Wasser und kann mithilfe einer Pipette abgezogen werden. Das Wasser, eigendlich Nebenprodukt bei der Öl-Destillation kann aber auch verwendet werden. Es wird Hydrolat genannt und hat ähnliche Wirkungen wie das ätherische Öl. Die wirkung ist aber viel sanfter. So kann es auch grossflächig als Hautwasser besonders gut nach einem Sonnenbrand oder als mildes Rasierwasser verwendet werden. Eine interessante Anwendung ist auch das Hydrolat in einer Sprühflasche als Klärungs- und Erfrischungs-Spray direkt auf die Haut oder als Duft-Spray in einem Raum zu verwenden.

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Die Lavendelblüten werden kleingeschnitten.

Der Lavendel hat den höchsten Gehalt an ätherischem Öl wenn er in Vollblüte steht. Geerntet wird am besten, nachdem es ein paar Tage Sonnig war, Vormittags wenn der Tau verdunstet ist und die Sonne noch nicht so prall scheint. Die geernteten Blüten werden nun klein geschnitten und in den Siebeinsatz der Destille gefüllt und dabei gut gepresst. Es wird eine Beachtliche Menge an Lavendel gebraucht um das Sieb zu füllen.

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Wenn der Siebeinsatz gefüllt ist mit kleingeschnitten Blüten kann die Destille zusammengebaut werden. Der Behälter unter dem Siebeinsatz wird mit Wasser gefüllt, die Zwiebel-Haube mit dem Kühlrohr zur Kühlspirale installiert.

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Die Kühlspirale muss mit fliessendem Wasser gekühlt werden. Das Kühlwasser konnten wir glücklicherweise gleich verwenden um den Garten zu giessen. Nun müssen alle Lücken zwischen den Teilen der Destille gut abgedichtet werden. Dazu haben wir ein Teflonband verwendet. Nachdem alles installiert war, konnten wir beginnen das Wasser zu heizen. Schon nach ca. 15 Minuten hat das wohlriechende Destillat angefangen aus er Kühlspirale zu tröpfeln.

Die dünne Schicht ätherisches Öl beginnt sich über dem milchigen Hydrolat abzusetzen. Es ist erstaunlich, wieviel Pflanzenmaterial benötigt wird um eine kleine menge ätherisches Öl herzustellen.

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Die dünne Schich ätherisches Öl kann gut über dem milchigen Hydrolat erkannt werden.

Nun kann mithilfe einer Pipette das ätherische Öl vom Hydrolat getrennt werden.

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Das ätherische Öl wird vom milchigen Hydrolat getrennt

Interessant ist auch, dass sich der Geruch des ätherischen Öls deutlich vom Hydrolat unterscheidet. Das ätherische Öl riecht viel starker, ist viel konzentrierter und sogar ein bisschen scharf. Das Hydolat hingegen hat einen deutlichen Heu-Duft.

Es war spannend mitzuverfolgen, wie aus dem Lavendel des Plauschgartens ein hochwertiges Produkt wie das ätherische Öl und das Hydolat gewonnen werden kann.